Die Meisterschaft in der Dritten Tischtennis-Bundesliga ist so gut wie weg. Dennoch setzt die TSG Kaiserslautern im Saisonfinale auf Attacke, ein Ziel ist noch in Reichweite.
Erneut ist die TSG Kaiserslautern mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Seit Jahren kratzen die Buchenlocher am Aufstieg, der ganz große Wurf allerdings wollte noch nicht gelingen. Nach elf absolvierten Spielen tummelt sich der Tischtennis-Drittligist auf Rang drei, sechs Punkte hinter Tabellenführer TSV Windsbach, und mit zwei Spielen mehr auf dem Konto als der Zweitplatzierte TTC Bietigheim-Bissingen. Abteilungsleiter Helmut Schneider drückt es diplomatisch aus: „Wie liegen etwas hinter unseren Erwartungen.“
Dabei wurde die Mannschaft in der Sommerpause mit ganz viel Erfahrung ausgestattet: Vom Bundesligisten ASC Grünwettersbach wechselte der 40-jährige Deutsch-Chinese Wang Xi in die Westpfalz, sogar fünf Jahre älter ist der ukrainisch-tschechische Olympia- und WM-Teilnehmer Dmitrij Prokopcov, der aus Chodov kam. Auch der 31-jährige Ägypter Mohamed Shouman (SKST Liberec) und der 29-jährige Pole Michael Bankosz (SKST Chodov) verfügen über reichlich internationale Erfahrung. Komplettiert wird der Kader durch den Belarussen Vladislav Rukletsov (23) und den früheren deutschen U15-Meister, Felix Köhler (21).
„Da sind uns die Gesichter eingefroren“
Doch Schneider und Bijan Kalhorifa, Manager Leistungssport Tischtennis bei der TSG, haben die Rechnung ohne den TSV Windsbach gemacht. Die ambitionierten Unterfranken liebäugeln mit dem Durchmarsch in die Bundesliga – und verfolgen dabei eine ähnliche Personalpolitik wie die Lauterer. Auch der Tabellenführer setzt auf Erfahrung und Routine, verpflichtete vor der Saison unter anderem den dreimaligen englischen Olympia-Teilnehmer Paul Drinkhall und den taiwanesischen Doppel-Weltmeister von 2013, Chen Chien An. „Als Windsbach seinen Kader für die Saison veröffentlicht hat, sind uns die Gesichter eingefroren“, sagt Schneider.
Viele Ausrutscher, das wussten die Lauterer, durften sie sich nicht leisten, um im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitzureden. Doch der Saisonstart verlief holprig, den beiden Auftaktsiegen folgten Niederlagen gegen Bietigheim-Bissingen und Effeltrich, danach das schmerzhafte 0:6 beim Ligaprimus, das Schneider noch heute als „Desaster“ beschreibt. Es war eine schwere Eingewöhnungsphase für die Neuzugänge, vor allem Wang Xi hatte anfangs Probleme mit den geänderten Bedingungen in Liga Drei und dem Hallenboden, auf den vor allem Abwehrspieler sensibel reagieren. Zudem dauerte es eine Weile, bis das runderneuerte Team die richtigen Doppel-Kombinationen fand.
Aufstieg theoretisch noch möglich
Doch die Mission Aufholjagd hat längst begonnen, auch wenn Windsbach in der Winterpause personell sogar nachlegen konnte. Da es aber mitunter vorkommt, dass Mannschaften zurückziehen und auf ihr Startrecht verzichten, will die TSG nun alles daran setzen, den möglicherweise noch aufstiegsberechtigten zweiten Platz zu erreichen. Zum Rückrundenauftakt gab es gegen Kist und Wohlbach zwei deutliche Siege.
Die TSG Kaiserslautern möchte diese Mini-Serie ausbauen. Daher sollen beim nächsten Heimspiel am 9. Februar (15 Uhr) gegen die DJK SpVgg Effeltrich Fans, Sponsoren und die Oberbürgermeisterin bei freiem Eintritt das Team anfeuern. Schließlich will sich die Mannschaft auch für die bittere 4:6-Hinspielniederlage revanchieren.