An den deutschen Meisterschaften in Nürnberg wird der beste pfälzische Tischtennisspieler nicht teilnehmen. Das hat einen einfachen Grund.
„Dieses Jahr war ich zum Zeitpunkt der Qualifikation verletzt“, erläuterte der 19-Jährige. Erstmals war Felix Köhler im Jahr 2018 bei den nationalen Meisterschaften dabei, im vergangenen Jahr schaffte er den Sprung nach Saarbrücken, indem er das Qualifikationsturnier in Kaiserslautern gewann.
In Saarbrücken unterlag er in der ersten Runde Cedric Meissner (TTC OE Bad Homburg) mit 1:4-Sätzen. „Es war eine coole Erfahrung, mit den Vollprofis ein Turnier zu spielen, es ist schwer, bei den deutschen Meisterschaften weit zu kommen, weil man direkt gegen starke Konkurrenten antreten muss. Aber es war eine schöne Erfahrung“, berichtete Felix Köhler, der aus Dörrmoschel stammt, einer Ortsgemeinde im Donnersbergkreis.
Wechsel nach Grünwettersbach?
Im vergangenen Jahr entschloss sich der Spieler, nach Grünwettersbach zu ziehen. Der ASV Grünwettersbach spielt in der Bundesliga. Grünwettersbach ist ein Stadtteil von Karlsruhe. Wie ist die Großwetterlage in Grünwettersbach? „Es ist ein sehr gutes Training hier, in meiner Trainingsgruppe sind 20 Leute. Alle Spieler sind auf meinem Niveau. Es gefällt mir auf jeden Fall, ich bin zufrieden mit der Entscheidung, hierhergegangen zu sein. Ich trainiere mit Spielern aus der Zweiten, Dritten und Vierten Liga“, erzählte er.
Felix Köhler, Ende Januar durch den Finalsieg gegen Lasse Becker erneut Pfalzmeister geworden, ist absolut zufrieden mit diesem Schritt, gerade auch, was seine persönliche Entwicklung betrifft. „Ich finde schon, dass ich Fortschritte gemacht habe“, sagte der junge Tischtennisspieler. Zurückgeworfen in seiner Entwicklung wurde er zweimal durch Verletzungen, zweimal hat er sich die Schulter ausgekugelt.
Operation an der Schulter wird nötig
Beim zweiten Mal musste die Verletzung operiert werden. Das war vor eineinhalb Jahren. „Damals konnte ich ein dreiviertel Jahr nicht spielen“, berichtete Felix Köhler.
Seine größten Erfolge heimste er im Jahr 2019 ein: Da gewann er die deutsche Meisterschaft der Schüler im Einzel und Doppel sowie die Bronze-Medaille im Mixed-Doppel und in der Mannschaft bei der Jugend-EM.
Studium ist wichtig
Sein Plan für die Zukunft steht: Ende des Jahres wird er anfangen, zu studieren. Er hat sich dazu entschieden, in Karlsruhe ein Studium der Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Sportmanagement zu beginnen. Ist das eine klare Entscheidung? Heißt das: Studium statt Tischtennis? So sieht er das keinesfalls. „Das würde ich nicht so sagen. Trotzdem habe ich noch Ziele im Sport. Und will mich weiterhin verbessern. Ich werde jedoch nicht zweimal am Tag trainieren, wie jetzt, da der Fokus ausschließlich auf Tischtennis liegt, sondern nur fünf, sechs Mal die Woche“, sagte Felix Köhler.
Es gehe ihm also vielmehr darum, sich ein zweites Standbein aufzubauen, betonte der Spieler der TSG Kaiserslautern. In dieser Saison kam er bei der TSG in der ambitionierten Drittliga-Mannschaft und in der Regionalliga zum Einsatz. Seine Bilanz ist ausgeglichen.
Gute Erfahrungen im Tischtennis-Internat
„In Deutschland in die Spitze reinzukommen ist enorm schwierig. Ich bin realistisch. Ich akzeptiere das, versuche, das Beste aus mir herauszuholen. In den verschiedenen Altersklassen des Nationalkaders wird man halt individuell besser gefördert“, führte er aus.
Felix Köhler war früher ja auch schon einige Jahre in Düsseldorf im deutschen Tischtennis-Internat. „Auch das war eine gute Erfahrung, ich habe mich sozial und sportlich sehr gut weiterentwickelt“, meinte er beim Blick zurück.