Sport in der Corona-Krise: Die Tischtennisspieler müssen ihre Schläger in die Tasche packen. Der Lockdown light machte auch ihrer Sportart den Garaus, zumindest im November. Während sich der Pfälzische Tischtennisverband (PTTV) noch nicht endgültig festgelegt hat, wie es weitergeht, hat der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) bereits weitreichende Entscheidungen getroffen. Wie ist die Stimmung bei den Vereinen?
„Ich habe direkt wieder mit dem Joggen angefangen und mache Workouts ohne Geräte. Auch so Sachen wie Unterarmliegstütze, die auch gut sind fürs Tischtennis“, erklärt Christopher Enders von der TSG Kaiserslautern, wie er sich nun fit hält. Denn sein Lieblingssport Tischtennis ist in der Pfalz, soweit er nicht im Profisportbereich ausgeübt wird, bis Ende November vorerst nicht mehr möglich.
Der Pfalzverband hatte sich dazu entschlossen, den Ligen- und Pokalspielbetrieb wegen der Corona-Pandemie, wie auch viele andere Sportarten, vorerst bis Ende November zu unterbrechen. Die Saison wird jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgebrochen.
Hoffen auf die FortsetzungWie der Pfalzverband begründet, blieb aufgrund der dramatisch steigenden Infektionszahlen bei Covid-19 sowie der neusten Bestimmungen in Rheinland-Pfalz keine andere Wahl, als die Wettbewerbe auszusetzen. „Wir hoffen, die Vorrunde danach doch noch spielen zu können“, schreibt Heiner Kronemeyer, Präsident den Pfälzischen Tischtennisverbandes, in einer von ihm verfassten Mitteilung. Ebenfalls ausgesetzt wird das Stützpunkttraining. Andere Landesverbände wie Westfalen habe sich bereits dazu entschlossen, bis Ende des Jahres keinen Spielbetrieb mehr aufzunehmen.
„Die Entscheidung war richtig und sinnvoll. Es ist richtig, bis Ende November zu pausieren und dann – in welchem Modus auch immer – weiterzuspielen“, sagt Clemens Straßer vom TTC Bann, der in der 2. Pfalzliga West aufschlägt. Der 46-jährige Lehrer ist der Meinung, dass aufgrund des hohen Niveaus der Infektionszahlen eine sinnvolle Lösung getroffen wurde. „Gut ist, dass jetzt erst mal eine Entscheidung getroffen wurde. Es ist auch gut, dass pausiert wird. Eine frühzeitige Entscheidung, ob im Dezember gespielt wird, wäre schon gut“, fügt Enders an, der es nicht für möglich hält, die eine, perfekte Lösung für jeden zu finden.
Straßer vom TTC Bann denkt indes schon weiter. „Eine Einfachspielrunde wäre wohl die sinnvollste Lösung. Aber auch Play-offs wären eine spannende Idee“, fügt der Kapitän des Pfalzliga-Teams an.
Auch Dritte Liga pausiertOffen war, ob die 3. Bundesliga der Herren, in der auch die TSG Kaiserslautern spielt, zu den so genannten Profisportveranstaltungen gehört. Nun jedoch hat der Dachverband DTTB sich dazu entschlossen, diese 2. und 3. Bundesliga, entgegen der 1. Damen-Bundesliga, für den gesamten November auszusetzen. Eine Anfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an die Sportminister der Bundesländer hatte jedoch über das Wochenende keine einheitliche Definition des Begriffes Profisport erbracht, sodass sich der DTTB zu dieser zweigleisigen Lösung, die 1. Damen-Bundesliga spielt weiter, der Rest pausiert, entschied. Auch die 1. Herren-Bundesliga, die TTBL, läuft weiter.
Vorerst wurde beschlossen, dass bis zum 30. November nicht gespielt wird. Die Spiele werden verlegt, fest terminiert sind die Nachholpartien aber noch nicht. Bis Ende November will das DTTB-Präsidium, wie es auf seiner Homepage mitteilt, einen Beschluss zur Austragung der Mannschaftskämpfe sowie der Tabellenwertung fassen und bekanntgeben.
Die letzten SpieleBereits am vergangenen Freitag hatte der DTTB beschlossen, dass die Saison der Regional- und Oberligen ab dem 2. November unterbrochen wird. Das bedeutet für die Regionalliga-Damen der TSG Kaiserslautern sowie der zweiten TSG-Garden der Damen und Herren in der Oberliga der Buchenlocher vorerst ebenfalls das Aus.
Am vergangenen Wochenende wurden aber noch Partien ausgetragen. Denn die Unterbrechung, die maßgeblich mit den jüngsten Beschlüssen der Regierungen von Bund und Land zusammenhängen, wirkte erst ab Montag, dem 2. November, und dauert bis 30. November an. Gleichwohl wurden eine Vielzahl von Partien schon nach Rücksprache von den Kontrahenten frühzeitig vom Spielplan abgesetzt.
Der DTTB teilt mit, dass die Hauptrunde, anstelle einer Austragung in Vor- und Rückrunde, auf eine einfache Runde reduziert wird. „Das ist eine gute Entscheidung und auch gut für unsere Planung“, sagt TSG-Akteur Enders. Beispielsweise könne so der Serbe Nikola Marinkovic, der extra zu den Spielen der Buchenlocher anreist, besser seine Anreise planen. In Folge der Corona-Pandemie war es für die TSG ohnehin schon schwierig gewesen. Miad Loftijanabadi, Spitzenspieler der zweiten TSG-Mannschaft, konnte noch gar nicht zu einem Spiel anreisen.
„Eigentlich ist es egal, ob wir in diesem Jahr mit der Zweiten aufsteigen. Hauptsache, wir können wieder spielen“, fügt Enders an, der keine große Hoffnung hegt, dass im Dezember schon wieder gespielt wird. Die Hoffnung ruht derweil bei der TSG darauf, wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen zu können. „Selbst wenn wir, wie am Anfang geplant, nur mit fünf Leuten in die Halle können, wäre das schon okay. Wir haben ein Hygienekonzept.“